Städte in ganz Europa stehen vor den gleichen Herausforderungen: Sicherung der Mobilität, Energieversorgung, Digitalisierung der Infrastruktur, nachhaltiges Bauen, Umgang mit dem Klimawandel und vieles mehr. Innovationszentren in Metropolregionen wie Helsinki, Stavanger oder München arbeiten an neuen Produkten und intelligenten Lösungen für lebenswerte Städte.
Warum also nicht das Wissen, die Erfahrung und die Lösungen teilen? Warum nicht von erfolgreichen Ideen lernen und den Zugang zu neuen Märkten eröffnen? Starke Netzwerke und internationale Zusammenarbeit sind gefragt, allein werden wir die drängenden Aufgaben unserer Zeit nicht bewältigen können – genau hier setzt Urban Hub Europe an.
Was ist Urban Hub Europe?
Urban Hub Europe (UHE) ist ein Netzwerk führender Innovationzentren, das die Entwicklung von Lösungen für urbane Herausforderungen fördert und die Zukunft europäischer Städte mitgestaltet. Durch den Zusammenschluss entsteht eine einzigartige Plattform für den Austausch von Wissen, Erfahrungen und Ideen. Was das konkret bedeutet? Start-ups erhalten beispielsweise Zugang zu wichtigen Ressourcen, Stakeholdern, technischem Know-How und Einblicke in Ökosysteme in ganz Europa. Sie können ihre Lösungen in Städten unter realen Bedingungen testen, verfeinern und ihr Erfolgspotenzial auf umkämpften Märkten steigern.
Das Munich Urban Colab hat Urban Hub Europe im Jahr 2022 mit ins Leben gerufen. Die Partner sind:
- Bloxhub (Kopenhagen, Dänemark)
- ConTech Lab (Kopenhagen, Dänemark)
- Estonian Digital Construction Cluster (Tallinn, Estland)
- KiraHub (Helsinki, Finnland)
- Nordic Edge (Stavanger, Norwegen)
- Smart City Cluster (Malaga, Spanien)
Einblicke UHE Summit 2024
Im Oktober 2024 fand der halbjährliche UHE Summit in Helsinki statt. Julia Christiansen und Tamy Saurer nutzen als Vertreterinnen des Munich Urban Colab die Gelegenheit, um das finnische Innovationsökosystem kennenzulernen und mit Partnern über zukünftige Projekte und den Ausbau von Urban Hub Europe zu diskutieren.
Der Start-up Hub Finnlands: Das Maria01
Auf der Suche nach Best Practices lag ein besonderer Fokus auf dem Besuch des Maria01, einem der führenden Start-up Hubs in Finnland. In den ehemaligen Räumlichkeiten eines Krankenhauses, das bis 2016 in Betrieb war, hat sich ein einzigartiger Ort für Tech-Start-ups entwickelt. Der Campus erstreckt sich über 20.000 Quadratmeter und beherbergt mittlerweile über 185 Start-ups. Dabei wurden viele historische Elemente des Gebäudes, wie ehemalige Operationssäle, geschickt in moderne Büroflächen umfunktioniert.
Das Maria01 hat einen Auswahlprozess
ins Leben gerufen, in dem sie Start-ups sorgfältig selektieren – so entsteht
eine hochkarätige wie lebendige Community. Die befristeten Mietverträge von
drei Jahren fördern einen dynamischen Austausch und ermöglichen es gleichzeitig
neuen Start-ups, in den Campus einzuziehen. Lokale und internationale
Unternehmen bieten ihre Expertise in monatlichen Sprechstunden an, zahlreiche
Events stärken den Zusammenhalt der Mitglieder.
Viel Inspiration und Ideen, auch für das Munich Urban Colab: Besonders überzeugend ist die Art und Weise, wie das Maria01 Community-Building betreibt. Eine zentrale Rolle spielt dabei eine digitale Plattform, die den Mitgliedern ermöglicht, miteinander und mit dem Team des Hubs zu kommunizieren. Hier werden regelmäßig die Bedürfnisse und Wünsche der Start-ups abgefragt und das Angebot entsprechend angepasst. So entsteht ein offener Austausch, der die gegenseitige Unterstützung und das Wachstum der Community fördert.
Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal des Maria01 ist die Automatisierung von Prozessen. So gibt es beispielsweise Erklärvideos für technische Geräte oder für standardisierte Abläufe von Events. Diese Vorgehensweise vereinfacht und beschleunigt die täglichen Aufgaben und ermöglicht es dem Team vor Ort, sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren.
Rückblick auf den UHE Summit in Helsinki
Der halbjährliche UHE Summit fand in diesem Jahr bei KiraHub, die Teil der Maria 01-Community sind, statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand ein Rückblick auf die gemeinsamen Aktivitäten des vergangenen Jahres und eine Diskussion über zukünftige Ziele. Vertreter der verschiedenen Hubs tauschten sich über erfolgreiche Projekte, Herausforderungen und Ziele von Urban Hub Europe aus.
Ein Highlight war der Vortrag von Mark Bryan, Senior Foresight Manager des Future Today Institute in den USA. Welche Rolle nehmen Innovation Hubs ein? Welchen Einfluss haben sie in den jeweiligen nationalen Ökosystemen und auf europäischer Ebene? Das Konzept von Urban Hub Europe – also einem Netzwerk internationaler Hubs, die sich mit Lösungen für urbane Herausforderungen beschäftigen – sei einzigartig und finde in den USA kein vergleichbares Pendant, so Bryan.
Neben den strategischen Diskussionen bot der Summit auch die Gelegenheit, lokale Projekte kennenzulernen. So besuchte die UHE-Delegation beispielsweise den Wood District und die Confederation of Finnish Construction Industries, um einen Einblick in die finnische Bauindustrie zu gewinnen. Auf der City Reception im Rathaus konnten die Teilnehmer/innen mit Partnern der World Digital Built Environment Konferenz ins Gespräch kommen und neue Kontakte zu Vertreter/innen der Stadt Helsinki knüpfen.
World of Digital Built Environment (WDBE): Innovationen in der Baubranche
Den Abschluss der Reise nach Helsinki bildete die World of Digital Built Environment, eine Konferenz, die vom Urban Hub Europe-Mitglied KiraHub organisiert wurde. Ein Treffpunkt für internationale und lokale Expert/innen aus der Baubranche. Mark Bryan gab in seinem Impulsvortrag Einblicke in zukünftige Entwicklungen der Bauindustrie und skizzierte die Herausforderungen, denen sich die Branche stellen muss.
Im Gedächtnis blieb auch die Präsentation von Amy Peck, Gründerin von EndeavorXR. Sie sprach über den Einsatz des digitalen Zwillings, der bereits in München Anwendung findet, und welche Entwicklungszyklen in Zukunft auf diese Technologie wartet.